Die kleine Reihe Gartenplanung

Gartenplanung Helmut Lamprecht
Seebühne. Der kleine Teich, das romantische Holzdeck und ein phantastischer Ausblick mit Schwarzwald-Panorama bilden eine einzigartige Kulisse für echten Gartengenuß.

Der Genius Loci in der Gartengestaltung

 

Am Anfang einer Gartengestaltung steht der Mensch. Als Kunde mit seinen Wünschen, als Benutzer. Dann gibt es noch den Gartenplaner und seine Ideen und Lösungen und den ausführenden Gärtner.

 

Damit eine Planung gelingen kann, beginnt die, neben dem Menschen, mit dem Ort, dem Garten. Hier nun kommt der Genius Loci ins Spiel. Genius ist nach dem Verständnis der Antike der Gott der Lebenserzeugung. Jeder Mensch hat einen Genius, der ihn schützend begleitet und leitet. Wie der Mensch so hat auch jedes Gemeinwesen und Ort nach dieser Betrachtungsweise seinen Genius- den Genius Loci.

Dieser „Geist des Ortes“ ist nur schwer in Worte zu fassen. Dass es dergleichen gibt wird aber kaum bestritten. Der Geist des Ortes lässt sich aber wissenschaftlich nicht nachweisen und ist deshalb oft den spirituellen Deutungen überlassen. Als schöpferische Mensch erlebe ich es in meiner täglichen Arbeit immer wieder, dass es Ideen und kreative Schritte gibt, die sich nachträglich der analytischen Betrachtung und Analyse entziehen, nennen Sie es Intuition,  Inspiration oder….

Doch auch objektiv können Sie den Genius Loci durch geographische und geschichtliche Bezüge sowie durch klimatische und geologische Rahmenbedingungen ganz praktisch erleben. Als Beispiel stellen Sie sich die Erfahrung vor auf dem leeren Petersplatz in Rom zu stehen oder auf einem hohen Berg mit weitem Blick über Land und Leute zu schauen. Beide Orte werden gänzlich anders erfahren, aber es gibt doch eine räumliche Erfahrung des Ortes.

Gartengestaltung Terrassengarten Helmut Lamprecht, Gartenplaner
Ein Terrassengarten zum Genießen. Die Ausgestaltung romantisch, lebendig und nachhaltig.

Nun wieder zurück zur Gartenplanung. Wie schon die englische Gartengestalterin Gertrud Jekyll forderte, muss jeder Garten einem „Hauptgedanken“ einer Entwurfsidee folgen. Damit ist der schwierig erklärbare Genius Loci in Kombination mit der Idee des Gestalters gemeint.

Ganz praktisch heißt das für mich bei einer neuen Gestaltung den Ort, den Gartenraum einzuatmen, als Ganzes zu erfassen und die Besonderheiten, Stärken und Schwächen zu erkennen. Physisch sind das Dinge wie die Lage, die Himmelsrichtung Nord, Süd, Ost, West oder dazwischen. Die Gebäude die darauf stehen, Einflüsse von außen wie Nachbargebäude mit Fenstern und Türen zum Garten. Bodenformationen wie Böschungen; Mauern, Ebenen etc.. Bäume und Pflanzen die hier wachsen, Umweltbelastungen und deren Folgen sowie Wind, Wetter, Beschattung und Sonne. Alle diese Dinge, Informationen und Einflüsse fasse ich zu einem Ganzen, einem nicht physischem Bildnis des Gartens zusammen.

Darauf gilt es dann planerisch jeweils eine individuelle, passende Antwort, die Entwurfsidee zu finden. Eine sichtbar gewordene Antwort als „Gartenplan“ die den Menschen und dem Ort gerecht wird, so dass beide gewinnen können. Das heißt einen Ausgleich zwischen Mensch und Ort erschaffen der harmonisch und gerecht verläuft und auf vielen „Ebenen“ gleichzeitig geschieht. Den der Mensch gestaltet den Ort und der Ort beeinflusst den Menschen.

Gartentraum vom Gartenplaner Helmut Lamprecht
Hier lässt sich Leben.
Ein Garten, maßgeschneidert auf die Wünsche nach Erholung und südlichem Flair. Schön anzusehen, gut zu pflegen und zu jeder Jahreszeit ein Genuss.

Ist die Gestaltung gelungen erkennen Sie es wieder am Genius Loci, wie dieser Gartenraum, dieser Geist des Ortes als Ganzes auf Sie wirkt. Wird es als stimmig, harmonisch empfunden, so ist es gelungen oder spüren Sie eine manchmal abgestufte Form von Unbehagen und können sich nicht erklären warum?

Im menschlichen Empfinden sind diese „Antennen“ für den Genius Loci oft unterschiedlich ausgeprägt, vielleicht gibt es deshalb diese Verwirrung was empfunden wird und das sprachliche Babylon es verständlich zu formulieren.

Für mich als Gartenplaner ist es immer spannend dem „Geist des Ortes“ nach zu spüren, ihn aufzunehmen und dazu beizutragen dem Menschen und dem Ort gerecht zu werden. Dabei empfinde ich oft dieses Gefühl der Freude und der Demut dabei mitgeholfen zu haben unserer Welt in einen inspirierenden, und/oder schönen, friedlichen, anregenden, beruhigenden, harmonischen oder anders gearteten „Lebensraum“ gestaltet zu haben. Diese Freude und die Freude der Menschen über das Ergebnis sind das wahre Salz in der Suppe meines Berufslebens. Das wollte ich um nichts in meiner Arbeit missen.

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