Alles- außer gewöhnlich. Gartenplanung für einen Terrassengarten.
Eine großzügige Terrasse im Garten ist der Wunsch von vielen Gartenbesitzern. Ich möchte heute von einem Terrassenprojekt berichten, das das Attribut „besonders“ verdient. Oder sollte ich sagen, sehr exklusiv, maßgeschneidert oder individuell?
Aber der Reihe nach. Als ich mit den Gartenbestitzern zum ersten Mal sprach, ging es um die Bambushecke, deren Rhizome den vorgesehenen Raum verlassen hatten und auch im Nachbargarten als unerwünschter Besuch auftraten. Hier war akuter Handlungsbedarf entstanden. Die Bambushecke besteht aus Phyllostachys bissetii oder Phyllostachys humilis. (Beide sind sich sehr ähnlich in Wuchs und Aussehen). Die Hecke war mit fast 20 m Länge und einer Breite von etwa 1,25 m im Garten sehr dominant. In der Höhe von etwa 2,5 m wurden die Neutriebe regelmäßig zurück geschnitten. Dieser Rückschnitt erschuf eine phänomenale Bambus-Hecke mit hoher Sichtschutzqualität.
Natürlich war schnell klar, dass der Bambus wieder in eine sichere, begrenzende Rhizomsperre zurück musste. Da diese Arbeiten den Garten eh verändern würden, war der Weg frei für eine lange gewünschte Gartenumgestaltung und Terrassenerweiterung.
Als bauliche Ausgangslage gab es einen bereits vorhandenen Terrassenbereich aus Maggiaplatten, der in eine Nische des Bungalows eingelassen ist und vom Gebäudedach überspannt wird. Der Kundenwunsch an den Gartenplaner war: Ein an die bestehende Terrasse anschließender, großzügiger Terrassengarten, unterteilt in verschiedene Nutzungsbereiche, wie einen Bereich zum Grillen, für die Sonnenliegen, Sitzflächen für mind. 10 Personen und einem kuschligen Chillplatz im Schatten der Bambushecke.
In der Bedarfsanalyse ergab sich ein Flächenbedarf von über 45 qm. Bei dieser Größe spielt die Aufteilung und Strukturierung der Terrassenfläche eine wichtige Rolle. Schließlich sollten sich die Bereiche voneinander abgrenzen, eigenständig funktionieren können und trotzdem als Ganzes zusammengehören.
Was sich jetzt wie ein Widerspruch an sich anhört, ist die hohe Kunst der Gartenplanung und immer wieder eine große Herausforderung. Im angefügten Plan ist die Unterteilung und Struktur der Fläche in Funktionen gut zu erkennen. Wichtig war eine harmonische Struktur der Belagsflächen im Wechsel mit den freien Schotterbeeten und dem Bambus. Durch geschicktes Aufteilen und fokussieren der Flächen wird eine innere Spannung und gleichzeitig eine Harmonie aufgebaut, die keine Langeweile aufkommen lässt.
Die Bambushecke wiederum wurde in ihrer Länge unterteilt und in Teilbereichen, auch wegen des räumlichen Effekts, komplett herausgenommen. Alle stehen bleibenden Teilbereiche mit Bambus sind dann neu in eine funktionierende und ausreichend dimensionierte Rhizomsperre eingepackt worden. In weiteren Gartenverlauf wurden einige abgänige Scheinzypressen weggenommen und auf 6 Metern durch einen neue Bambushecke ergänzt.
sicher
Genau im mittleren Terrassenbereich, gegenüber der vorhandenen Terrasse wurde auf 3 m Breite die Bambushecke komplett entfernt. Als Eyecatcher und Terrassenmittelpunkt ist das System Modul Raumhaft mit Wasserspiel in Natursteinoptik installiert worden. Diese Wandmodule sind ein beeindruckender Blickfang, die den mittleren Terrassenraum beherrschen und ihm ein unvergleichliches Ambiente verleihen. Dann folgten immer 3m links und rechts davon weitere Nischen in der Bambushecke. Jeweils 1.70 Meter wurden aus der Bambushecke herausgeschnitten. Diese Lücken sind mit Sichtschutzelementen aus demselben BPC- Belag wie der Terrassenbelag hergestellt worden, sie sollen den Einblick der Nachbarn in den Garten verwehren. Gleichzeitig werden das Raumgefühl und die Bewegung im Terrassengarten durch die über ein Meter tiefen Nischen bewusst verstärkt und aufgewertet. Aus einer lang(weilig)en Bambushecke ist eine bewegte und spannende Komposition aus Raum, Abwechslung und Bewegung geworden, die gezielt Nischen für den Gartengrill und einen versteckten Liegestuhl bietet.
Als weiteres strukturierendes Element sind in den Schotterbeeten noch Sitz- und Gestaltungssteine aus heimischen Granitsteinen eingefügt worden. Die Ausstattung der Gartenterrasse wird später noch mit großzügigen, farblich passenden Pflanzgefäßen ergänzt werden.
Um den neuen Terrassengarten mit den bestehenden Natursteinplatten zu verbinden, wurde die Grundform langer, schmaler Strukturen von Holzdielen gewählt. In diesem Fall kamen BPC Dielen zum Einsatz. BPC besteht aus Bambus-Polymer-Composite (BPC), einem Werkstoff aus Bambusfasern und Kunststoff (HDPE = High-Density-PolyEthylen). Die Herstellung erfolgt ohne Klebstoffe. BPC ist wasserabweisend und weitgehend unempfindlich gegen Insektenfraß, Pilzbefall, Rissbildung und eignet sich nach Herstellerangaben hervorragend für den Einsatz im Außenbereich.
Hier finden Sie Informationen und die Internetseite der BPC Bodendielen von Grojasolid und des Wandmoduls Raumhaft.
Die Terrasse und der Garten sind jetzt fit für den kommenden Gartensommer und dieser wird sicher einen hohen Nutz- und Erholungswert für seine Besitzer bringen. Ich bin gespannt auf die erste Gartenparty und was die geladenen Gäste dazu sagen.
So ist in Zusammenarbeit mit dem Kunden eine anspruchsvolle Gartengestaltung mit sehr guten Gesamtergebnis gelungen, die den Bauherren und auch dem ausführenden Gärtner sehr gut gefällt. Ein dickes Lob und herzlichen Dank an dieser Stelle an die Firma Gartenbau Victor Weizel, Freiburg, die mit hoher Qualität, unermüdlicher Geduld und großer Präzession ein Meisterwerk an Gartenanlage abgeliefert hat. Und dies ganz im Sinne des Gartenplaners umgesetzt hat.